Heute wäre Viertelfinale VII. Ich spreche lieber über Michael Knöppel.
Ich lernte Michael bei unseren ersten Probeaufnahmen für die Sonntag-Abend Sendung „Servus Hockey Night – das Magazin“ kennen. Christopher Ryan war der Meinung, dass wir zwei anfangs gemeinsam arbeiten sollten und wir verstanden uns von Anfang an prächtig. Ich kannte MK nur aus seiner ORF-Zeit, dort vor allem im Bereich der Nordischen und vom „Sport am Sonntag“, hatte ihn dann aber aus den Augen verloren.
Michael war es damals, der mir Rookie die allerersten Begriffe beibrachte, was eine Off-MAZ oder eine Bauchbinde oder eine Taufe ist. Er erklärte mir geduldig die wesentlichen Anfängertricks bzw Anfängerfehler und Stolpersteine..
Er führte mich mit all seiner Erfahrung durch die Sendung und überließ mir die Rolle des Experten, indem er auch sich selbst diesbezüglich immer sehr – manchmal fast zu sehr – als Nicht-Experten bezeichnete.
Ich erinnere mich noch an unseren ersten gemeinsamen Einsatz in Ljubljana. Bei herrlichem Herbst-Wetter fuhren wir zu zweit mit dem Auto am Sonntag Vormittag in den Süden und dann kam immer wieder seine Ansage: „Wenn wir da jetzt noch ein paar Kilometer weiterfahren, könnten wir noch ein bisschen am Meer sitzen und bei einem guten Getränk die Sonne genießen!“ Der Gedanke war verlockend, wir entschieden uns dann aber doch für Hockey. Damals im Herbst 2010 noch ohne Navi irrten wir gleich einmal durch die Stadt, bis wir dann nach ein paar Mal Nachfragen doch noch auf den Laibacher Tivoli gefunden haben.
Da noch sehr viel Zeit bis zum Sendungsbeginn war, holten wir uns eine Pizza beim Italiener um die Ecke und trafen dort auf Hannu Järvenpäa, der gerade das Essen für sein Team nach dem Match orderte und uns herzlich begrüßte – obwohl er uns beide nicht kannte.
Und ich beobachtete, wie der Routinier Knöppel dem Trainer-Fuchs zwischen „Small-Talk“ und „Let’s-talk-about-Hockey“ gleich mal Details zu seinem Team rauslocken konnte. Ein Team, das wir damals nicht so gut kannten und Infos, die wir dann auch gleich in der Sendung verwerten konnten.
Wir hatten spannende Gespräche im Auto über den Grund von Prügeleien beim Eishockey, über die Baskteball-Ergebnisse seines Sohnes und über alte ORF-Geschichten, zB warum er und Andi Gröbl einander immer liebenswert als Knöppelix und Gröbelix bezeichneten.

Wir arbeiteten bei vielen Produktionen über mehrere Saisonen hinweg zusammen, zwischendurch auch bei laola1.tv, als Michael als Kommentator und ich als Co-Kommentator agierten. Unser Verhältnis hat sich trotz (oder vielleicht auch wegen) dieser vielen gemeinsamen Auftritte im Laufe der Jahre eher verschlechtert. Seit seinem Ausscheiden haben wir uns endgültig aus den Augen verloren.
Das ändert aber nichts daran, dass er „mein“ erster Moderator war, der mir auch half, mich auf der großen Fernseh-Bühne zurecht zu finden und zu einem routinierten Experten heranzuwachsen.