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Gastbeitrag: Kärnten drops the mic

Servus Hockey Night – the end of an era
Geplant war es anders. Aber wer, abgesehen von akribisch trainierenden Triathleten, macht schon Pläne. Aus, Schluss und vorbei ist es mit der Servus Hockey Night und das leider schon viel früher als von uns allen geplant.

Leser und wie auch immer geartete Verfolger meiner Seite (klarer Fall von Boredom-Overload?!) haben sich sicher nicht nur einmal gefragt „Wer ist sie und was macht sie überhaupt???“. Völlig legitime Fragen! Nebst meinem Dasein als Wald-und-Wiesen-Triathletin bin ich aber vor allem eines mit viel Herzblut und Leidenschaft gewesen: 10 Jahren lang ein Teil der Servus Hockey Night.

Begonnen hat damals alles im November 2010 als Praktikantin der frisch ins Leben gerufenen „Servus Hockey Night“ Redaktion.

Meine Homebase war Salzburg und ich habe, wenn ich mich recht zurückerinnere, eigentlich nur gearbeitet. Von meinem liebsten Kollegen Martin P. wurde ich ob meines Dialektes schamlos auf die Herkunft reduziert und mit dem Spitznamen „Kärnten“ beehrt, der mir bis heute geblieben ist. Stunden und noch mehr Stunden verbrachte ich in der Redaktion, im Sender am Regieplatz, an Schnittplätzen und ich hatte mir selbst auch oft die oben erwähnte Frage nach Identität und Funktion gestellt. Die harte Arbeit brachte mir aber auch erste Lorbeeren ein, so stammt einer der einst erfolgreichsten Cable Guy-Clips sogar aus meiner Feder und was noch viel wichtiger ist: auch nach meiner Rückkehr nach Kärnten (bitte um Wortspiele an dieser Stelle!) durfte ich als Grafik-Redakteurin eine Konstante der Servus Hockey Night bleiben.

Sehr oft habe ich meinen Job im Frühjahr verflucht, wenn alle Triathlonkollegen lustig in den Süden zum Trainingslager reisten, während ich im Auto die von Bordellen gesäumten Straßen am Weg zur Eishalle in Znojmo entlangfuhr. Wie oft habe ich Trainings verpasst oder war dafür einfach zu müde, weil die TV-Produktionen die oberste Priorität hatten. Aber trotz allem wurde die Servus Hockey Night so ein essenzieller Teil meines Lebens, dass nicht nur mein ganzes Jahr rund um dieses illustre Runde von Eishockeywahnsinnigen geplant wurde, die Hockey Night wurde für mich zu einer Art Lifestyle.

Es erfüllt mich mit viel Stolz, dass ich 10 Jahre lang dieses Format mitgestalten und auch ein Mitglied der geilsten Crew überhaupt sein durfte. Nach meiner aktiven Karriere als Eishockeyspielerin diesem überragenden Sport beruflich treu bleiben zu können, war für mich nie selbstverständlich, sondern ein Privileg. Es würde den Rahmen sprengen, hier nun alle namentlich zu erwähnen (nicht auszudenken, wenn man hier jemanden vergisst, es werden ohnehin schon zu viele Tränen vergossen und außerdem sind ja alle überragend), aber Martin Pfanner möchte ich nicht nur für das Teilen des gemeinsamen Irrsinns danken, sondern auch für das stete Vertrauen.

Eine Ära geht zu Ende und ich werde aktuell noch von den Gefühlen übermannt resp. überfraut. Ich gebe es zu. Sollte es Intentionen zur Gründung einer Selbsthilfegruppe „Life without Servus Hockey Night“ geben, bitte schreibt mir.

Es bleibt mir nicht mehr viel übrig, als DANKE zu sagen!
Kärnten drops the mic #servus

Mehr lesenswerte Artikel und Bilder der Autorin findet man unter Unicorn Racing sowie bei facebook