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CONSTANZE WEISS

Heute wäre Finale I – ich spreche lieber über Constanze Weiss.

Das erste Mal sah ich Constanze in den Playoffs 2011. Sie war damals als Praktikantin bei einer Live-Übertragung dabei und Schritt für Schritt arbeitete sie sich in die Höhe. Anfangs als Field-Reporterin und schon bald danach auch als Moderatorin, zuerst bei laola1.tv, anschließend auch bei Servus Hockey Night

Wann wir begonnen haben, auch mehr privat miteinander zu sprechen? Ich weiß es gar nicht mehr so genau. Wahrscheinlich intensivierte sich unser Kontakt, als die Spieler der Teams mitbekamen, dass da jetzt eine attraktive junge Frau in unsere Männerrunde gedrungen war. „Du Sascha, wer ist denn die fesche Blonde, die da letztens dabei war“, wurde ich nicht nur einmal gefragt. Und ehrlich wie ich halt nun einmal bin, habe ich Constanze dann auch gleich immer darüber informiert. „Du, da ist schon wieder ein neuer Crack, der auf Dich steht. Vielleicht holst Dir den mal zum Interview!“

Phil-Lukas-Würdigung

So sprachen wir viel über Eishockey, über die Spieler und ihre Eigenheiten, über englische Fachausdrücke und vieles mehr. Und je mehr wir plauderten, desto mehr gefiel mir ihre Schlagfertigkeit. Gerade wenn Du glaubst, einen guten Schmäh angebracht zu haben, kommt plötzlich die Retourkutsche aus dem Nichts – quasi Blindside.

Und genau das sind auch meine Lieblingsmomente in Constanzes Moderationen. Wenn Sie – unabhängig vom Skript – eine spaßige Meldung einbaut und den Experten aus der Reserve lockt. Wenn sie ihr keckes Lächeln aufsetzt und einen auch als „Mann“ manchmal fast ein wenig provoziert oder herausfordert. Dann wird die Sendung im Studio so richtig toll. Freue mich jetzt noch, wenn ich ihr bei SKY zuschaue und sie Bernd Brückler oder auch Flo Iberer ins Schwitzen bringt. Dann liegt es an den Jungs, bloß nicht auf den Mund gefallen zu sein, sondern bestmöglich zu kontern.

Konzentriert bei den Proben in Znojmo 2013

Ich erinnere mich gerne an eine gemeinsame Übertragung an einem Freitag Abend aus Wien für laola1.tv. Constanze ist ja doch ein wenig kleiner als ich, was aber bis zu diesem Zeitpunkt nie ein Problem war. Wir standen auf der Studio-Position beim Gäste-Eingang in der Wiener Halle, absolvierten den Vorlauf, schauten uns das erste Drittel an und bereiteten die Analyse-Szene für die Pause vor. So weit business as usual.

Drittelende. Kurze Werbung. Wir gehen wieder auf Sendung. Constanze eröffnet mit Blick in die Kamera, dann drehen wir unsere Gesichter zueinander und plötzlich muss ich gefühlt fast ein wenig bergauf schauen, um in Constanzes Augen zu blicken. Was war geschehen?

Irgendjemand von der Produktionsfirma hatte es gut gemeint und Constanze das Gary-Venner-Podest gebracht, damit unser Größenunterschied (der jetzt nicht so dramatisch war) ein wenig ausgeglichen werde konnte. Ich hatte das alles nicht mitgekriegt und war in der ersten Sekunde so perplex, dass ich nur große Augen bekam, Constanze mit der falschen Größe anstarrte und dann einfach drauflos lachen musste. Constanze wusste mein Lachen zu deuten und so stiegen wir besonders amüsiert in die Pausenanalyse ein.

Dreharbeiten zur Saison-Vorschau im Sommer 2014

Das Doppelbild ist ein gutes Beispiel für unsere gemeinsame Arbeit. Einerseits konzentriert und fachlich auf den Punkt. Doch mindestens genauso wichtig war bei unseren gemeinsamen Auftritten auch immer der Spaß an der Arbeit, der Spaß am Eishockeyfernsehen.

Daher war auch die Meldung weniger spaßig, dass Constanze im Sommer 2015 zu den KollegInnen von SKY wechselte, um in der dortigen Sportredaktion ihren nächsten Karriere-Schritt zu setzen. Aber umso schöner zu sehen, dass sie dort nicht nur Eishockey in der gewohnten Qualität abliefert, sondern sich auch im Fußball mittlerweile zum Studio-Host hochgearbeitet hat.

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SKY-Lady zu Besuch in der SHN 2019

Ich freue mich sehr für Constanze und wenn wir alle heiligen Zeiten mal telefonieren oder mit unseren Familien zusammensitzen und quatschen, dann geht es nicht nur um Eishockey und alte Erinnerungen, dann geht es oftmals auch um viel mehr. Wobei auch dabei versuchen wir natürlich, einander immer wieder aufzuziehen, zu provozieren und zum Lachen zu bringen. Denn der Spaß ist es, der letzten Endes in Erinnerung bleibt.

Hübsch – aber nicht eitel – und zu jedem Spaß bereit